Unsere Haut bzw. unser Hautbild ist Ausdruck von so vielem – sind wir gestresst, ist unsere Haut es in der Regel auch. Ernähren wir uns ungesund und unausgewogen, sieht man das meist an unserer Haut. Sie ist gewissermaßen das Aushängeschild für unsere Lebensgewohnheiten. Eine natürlich strahlende und ebenmäßige Haut ist Ausdruck von Gesundheit und Wohlergehen. Natürlich können wir durch die richtige Ernährung, optimale Pflege und einen gesunden Lebenswandel (der z.B. auch ausreichend Schlaf und ein geringes Stresslevel einschließt) viel dazu beitragen, dass unsere Haut gesund ist. Jedoch spielen auch andere Umweltfaktoren eine Rolle, die wir nur bedingt beeinflussen können. Ein hormonelles Ungleichgewicht, das z.B. zu Akne (in jedem Alter) und vielen weiteren Erkrankungen führen kann, wird, wie wir dies auch im letzten Blogpost thematisiert haben [Link], durch Chemikalien ausgelöst, die in unserem Wasser, der Umgebungsluft und in zahlreichen Produkten des täglichen Gebrauchs zu finden sind. Diese komplett zu reduzieren, ist sicher ein unmögliches Unterfangen. Sie auf ein möglichst geringes Maß zu reduzieren, sollte jedoch unser Anliegen sein, um unseren Körper bei der natürlichen Entgiftung zu unterstützen. Unser Körper ist durchaus in der Lage, Umweltgifte wieder loszuwerden. Je weniger wir ihm jedoch zuführen, desto besser kann er diese essentielle Aufgabe wahrnehmen.
Schnell kann man hierbei von zahlreichen Möglichkeiten, Notwendigkeiten und Maßnahmen überfordert werden. Aber das Motto lautet ganz klar: Auch jeder kleine Schritt ist ein Schritt vorwärts. Es hilft, naheliegende und wenig komplizierte Veränderungen in unseren Gewohnheiten vorzunehmen und einen Bereich nach dem anderen zu betrachten und zu überdenken.
Wir sprechen hier ja gerne und erster Linie über das Thema Hautpflege. Dazu gehört für uns jedoch auch ein Blick über den „Cremetigelrand“. Daher möchten wir auch immer wieder Themen besprechen, die in engem Zusammenhang mit unserer (Haut-)Gesundheit stehen bzw. großen Einfluss darauf haben.
Den Angriff auf unser Hormonsystem durch natürliche Haushaltsreinigungsprodukte reduzieren
Haushaltsreinigung ist einer dieser recht einfach umzustellenden Lebensbereiche mit großem Veränderungspotential. Der Grund dafür: Herkömmliche Reiniger, wie sie in zu Hauf in den Regalen unserer Super- und Drogeriemärkte stehen, enthalten zahlreiche bedenkliche Inhaltsstoffe wie nicht abbaubare Tenside (waschaktive Substanzen), künstliche Duft-, Farb- & Konservierungsstoffe und andere schädliche Chemikalien. Diese belasten unseren Organismus und die Umwelt erheblich. Dabei ist die effektive und gründliche Reinigung unseres Zuhauses mit natürlichen Reinigern (Teaser: von denen die meisten Lebensmittel sind) einfach und dazu sogar günstiger als herkömmliche chemische Reinigungsprodukte.
6 natürliche, einfache und günstige Reinigungsalternativen
Natürlich möchten die Werbetreibenden der Großkonzerne dieser Welt uns gerne vermitteln, dass wir für jede Anwendung bzw. für jeden Reinigungsschritt ein spezielles Mittel brauchen, damit es bei uns wirklich sauber und rein ist. Das ist jedoch ganz und gar nicht der Fall.
Als Faustregel gilt sogar: Je spezieller das Reinigungsprodukt, desto schädlicher für Organismus und Umwelt!
Mit diesen natürlichen Helfern können nahezu alle Flecken und Verunreinigungen nachhaltig und effektiv beseitigt werden, damit nicht nur unser Zuhause, sondern auch unser Gewissen rein bleibt:
1. Zitronensäure
Man kann zur Gewinnung von Zitronensäure einfach eine Frucht auspressen oder Zitronensäurepulver anrühren; sie sollte im Verhältnis 20 (20 Teile Wirkstoff / 80 Teile Wasser) gemischt werden.
Zitronensäure ist gut zur Flächendesinfektion. Auch als Kalklöser in Bad & Küche und als Schmutzlöser beim Bodenwischen oder Fensterputzen eignet sie sich besonders gut. Selbst starke Verschmutzungen im Backofen kann man mit Zitronensäure reinigen. Dazu kommt Zitronensäure in ein Gefäß, das man ca. 15-20 Minuten im Backofen auf 100°C erhitzt. Die Dämpfe der Zitronensäure lösen den Schmutz, den man anschließend einfach mit einem feuchten Tuch oder Schwamm abwischen kann.
2. Essigsäure
Günstiger (weißer) Essig hat 5% Säure, Essigessenz ist mit 25% Säure noch deutlich effektiver; sie sollte wie oben im Verhältnis 20 gemischt werden, kann jedoch auch unverdünnt zum Einsatz kommen. Essigsäure ist ebenfalls der perfekte Kalklöser in Bad & Küche. Je nach Verkalkungsgrad muss sie (z.B. im Wasserkocher) einige Minuten einwirken.
Vorsicht ist hier bei Silikon geboten, denn die Essigsäure kann das Silikon anlösen. Die Dusche sollte man also bevorzugt mit Zitronensäure reinigen.
Auch wenn Essiggeruch schnell verfliegt, ist er natürlich nicht jedermanns Sache. Abhilfe schafft ein Tropfen des liebsten ätherischen Öls, der für den angenehmeren Duft einfach zur Reiniger-Mischung hinzugefügt wird.
3. Kernseife
Kernseife, die überwiegend aus pflanzlichen Ölen besteht, ist ein universeller Helfer beim Putzen. Schmutz und Fett lassen sich damit bestens entfernen. Einfach ein Stückchen (oder einige Raspeln) Kernseife in heißes Wasser geben und unter Rühren auflösen. Nach kurzem Abkühlen lassen sich Töpfe, Teller und Besteck ebenso reinigen wie Böden oder die Arbeitsplatte in der Küche. Um eventuelle Streifen zu vermeiden, die Oberflächen noch einmal mit klarem Wasser nachwischen. Auch Flecken auf Polstern und anderen Textilien kann man mit dieser Mischung behandeln.
4. Gallseife
Gallseife löst Flecken in Textilien, die durch Eiweiß, Obst, Fett, Rotwein oder auch Blut entstehen. Das traditionelle Mittel gibt es u.a. in Seifenform (die besonders nachhaltig ist, da auf Plastikverpackungen verzichtet werden kann). Diese Seife wird leicht mit Wasser angefeuchtet und in den Fleck eingerieben. Nach kurzer Einwirkzeit kann die Kleidung wie üblich gewaschen werden.
Flecken in Sofas, Autositzen oder Teppichen können ebenfalls mit Gallseife entfernt werden. Man sollte jedoch empfindliche Textilien vorher an einer kleinen Stelle auf Farbechtheit prüfen.
Ein heißer (bzw. gar nicht „heißer“)Tipp bei Blutflecken: Während sich die meisten Obst- und Gemüseflecken einfach mit kochendem Wasser aus dem Textil herausspülen lassen, hilft gegen Blutflecken nämlich nur kaltes Wasser! Wer Blutflecken sofort mit möglichst kaltem Wasser auswäscht, kann auf zusätzliche Fleckentferner komplett verzichten. Eine normale Wäsche in der Waschmaschine reicht anschließend meist aus.
5. Natron & Soda
Mit Natron (Natriumhydrogencarbonat) und Soda (Natriumcarbonat – meist unter dem Namen „Reine Soda“ oder „Waschsoda“ erhältlich) lassen sich alle fettigen und schmierigen Flecken ganz einfach beseitigen. Sie eignen sich auch bestens als Spülmittelersatz, Allzweckreiniger, Abflussreiniger und Waschmittel. Soda entfernt sogar hartnäckige, eingebrannte Verkrustungen in Töpfen, Pfannen und Backblechen.
Bei Soda darauf achten, längeren Hautkontakt zu vermeiden und die entstehenden Dämpfe nicht einzuatmen, um Schleimhautreizungen zu vermeiden.
6. Öle & Schwarztee
Als umwelt- und organismusfreundliche Alternative zur Reinigung von Echtholzmöbeln eignet sich abgekühlter schwarzer Tee. Bei helleren Möbeln sollte man darauf achten, ihn nicht zu lange ziehen zu lassen, damit es nicht zur Verfärbung des Holzes kommt. Holzschneidebretter und Arbeitsplatten aus Holz lassen sich wunderbar mit Speiseöl (am besten Lein- oder Olivenöl) pflegen. Dazu einfach einige Tropfen mit einem Küchentuch oder einem Bauwolltuch einreiben.
Von diesen „Helferlein“ sollte man dagegen unbedingt die Finger lassen
Auf Backofensprays, Rohrreiniger, WC-Duftsteine sowie synthetische Lufterfrischer und Raumsprays sollte man unbedingt verzichten. Nicht nur sind sie überflüssig, sie können auch zu starken Haut- und schwersten Schleimhautreizungen führen sowie Allergien auslösen. Sie sind nicht oder nur schwer biologisch abbaubar und belasten somit die Gewässer und die Umgebungsluft.
Auch antibakterielleReiniger und Waschmittel sind im täglichen Gebrauch nicht notwendig. Sie enthalten oft gesundheitsgefährdende Stoffe und bewirken letztlich genau das Gegenteil von dem, was man beabsichtigt hat, denn sie fördern die Resistenz von Bakterien und erhöhen gleichzeitig das Risiko von Allergien.
Herkömmliche Weichspüler sind selbst bei hartem Wasser nicht ratsam, da sie erheblich zur Gewässerbelastung beitragen. Stattdessen sollte man einfach 30-60 ml weißen Essig (Achtung: unverdünnte Essigessenz wäre zu säurehaltig!) ins Weichspülerfach der Waschmaschine geben. Keine Sorge, die Wäsche riecht, spätestens nach dem Trocknen, nicht mehr danach und wird wunderbar weich, da er auch Reste des Waschmittels gründlich aus den Wäschefasern spült.
Gut für uns und die Welt, die wir bewahren wollen
Gesund und ökologisch zu putzen, ist nicht schwer. Wir unterstützen unseren Körper und unser Immunsystem, indem wir toxische Chemikalien aus unserem Alltag verbannen, tragen zur Reduzierung der Gewässerbelastung und der Luftverschmutzung bei und schonen ganz nebenbei auch noch unseren Geldbeutel. Eine Win-Win-Win-Situation!